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1. Teil 2 - S. 64

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
64 Siebzehnter Abschnitt. schossen werden. Aber es ist noch schneller zum Angriff gekommen. Dort in Serbien gibt es eine ganz gefährliche Art Sturmwind, der aus Süden bläst, die Kossowa. Wenn die Kossowa bläst, dann sind so gefährliche Wellen auf der Donau, daß man auch in friedlichen Zeiten nicht daraus fahren kann. Nun gar wenn drüben die Feinde schießen. Und die Kossowa blies aus Leibeskräften. Die Wellen auf der Donau waren furchtbar hoch und überschlugen sich und machten an den Äsern eine Branbung wie am Meere. An dem Morgen aber, als der Angriff beginnen sollte, legte sich der Sturm ein wenig. Da sagte der deutsche General: Jetzt müssen wir die Zeit ausnutzen und können nicht abwarten, bis unsere Artillerie mit Schießen fertig ist. Schnell wurden die großen Kähne der Pioniere ins Wasser geschoben, die Soldaten stiegen ein und ruderten herüber, während unsere Kanonen aus Leibeskräften auf die feindlichen Stellungen schossen. An 70 Stellen haben die Deutschen zu gleicher Zeit die Donau und Sawe überschritten. Überall mußten sie gleich, wenn sie am Ufer waren, die heftigsten Angriffe der Serben aushalten. Nun konnten ja doch in den Booten immer nur ziemlich wenig herüberfahren, die mußten nun aushalten, bis die Pioniere mit den Booten zurückgefahren waren und wieder neue nachbrachten. Inzwischen hieß es gegen die riesige Übermacht der Serben standhalten. Und wie oft sind mitten auf dem Wasser die Kähne durch feindliche Geschosse zum Sinken gebracht worden! Und was meint ihr, was das überhaupt für ein Gefühl ist, so still in einem großen Kahn zu sitzen, wo man von allen Seiten gut gesehen werden kann, während von drüben die feindlichen Kanonen und Maschinengewehre immerfort schießen und oft genug auch treffen. Viele tapfere Soldaten haben dabei ihr Leben lassen müssen. Vor den serbischen Kugeln oder in den Donauwellen. Und ganz ohne einmal ordentlich ins Wasser gefallen zu sein, sind überhaupt nicht viele herübergekommen. Und dann ging es in den nassen Kleidern den ganzen Tag und die Nacht hinein immer weiter vor und gegen die Feinde. Aber es gelang. Die Deutschen gewannen überall das jenseitige Uf&, und nun rückten von den anderen Seiten die Österreicher und die Bulgaren ebenfalls in Serbien ein, und bildeten einen großen Kalbkreis um das serbische joeer. Wenn die Serben also nun nicht eingeschlossen und alle ge-

2. Teil 2 - S. 21

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Mackensens Durchbruch. 21 wohnten Ostseeprovinzen, in die Provinz Kurland, zog jetzt ein deutsches Leer. Die Russen waren ganz überrascht. Sie schickten, so schnell es gehen wollte, von ihrer Njemen-Armee Truppen nach Norden. Aber Lindenburgs Einbruch war ein bißchen besser vorbereitet, als der russische Spaziergang nach Memel. Wenn auch keine große Armee, so doch immer eine ganze Menge Truppen waren vorgegangen. Da wurde es den Russen recht ungemütlich, daß es schon wieder gegen ihren äußersten Flügel ging. Die schöne Hafenstadt Libau, die fast ganz deutsch ist, haben die Deutschen erobert, ehe Russen herankommen konnten. Dann sind sie weit vor bis in die Nähe der großen baltischen Stadt Riga gewesen. Da erst kamen die Russen hinzu. So weit vorn konnten sich nun freilich die Deutschen nicht mehr halten, sobald die Russen richtig Zeit hatten, Truppen hinzuschicken. So sind sie denn ein Stück zurückgegangen, und grade in der Mitte von Kurland hat es nun eine ganze Weile immerfort Kämpfe gegeben. Was meint ihr wohl, was Äindenburg bei diesem Einbruch vorgehabt hat? Sch.: Er wollte den Russen Angst machen, daß sie am äußersten Flügel umgangen werden könnten. Er wollte ihnen wegen Petersburg Angst machen. Da paßten die Russen anderswo nicht so gut auf. Na ja, das habe ich euch ja schon im Anfang vorhergesagt. Und nun hört zu, jetzt kommt der große Schlag. Äier im Noroen waren die Russen also voll Angst und im Süden mühten sie sich ab, wieder über die Karpathen zu kommen. Ihr wißt ja von früher, daß sie da einen Erfolg gehabt hatten. Sch.: Przemysl hat sich wegen Äunger ergeben müssen. Da hatten sie nun bestimmt gehofft, wieder vorwärts zu kommen, und ihr Oberbefehlshaber, der Onkel des Kaisers, der lange Nikolai Nikolajewitsch, hat immer von neuem seine Soldaten gegen die österreichisch-deutschen Stellungen anstürmen lassen. Nirgends im ganzen Weltkrieg hat es ein so furchtbares Morden gegeben, als dort in den Karpathen im Frühjahr 1915. Wenn selbst die geduldigen Russen nicht mehr gutwillig gegen das mörderische Feuer vor wollten, da hat man sie mit Peitschen und Revolverschüssen in die Schlacht getrieben. Vor den Stellungen der Verbünoeten lagen

3. Vom deutsch-österreichischen Frühjahrsangriff 1916 bis zum verschärften U-Bootskriege - S. 5

1917 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Hi Der deutsche und österreichische Frühjahrsangriff 1916. 5 plötzlich ein schlechtes Gewissen über das Kriegführen bekamen, und so waren denn wirklich zuerst eine Menge Drückeberger in England. Aber allmählich, wie nun einmal die Dienstpflicht festgesetzt war, haben die Minister sie doch einen nach dem anderen herangeholt, und schließlich mußten die Engländer allesamt genau so gut im Leere dienen, wie es so lange bloß Deutsche oder Franzosen oder Russen getan hatten. Auf diese Weise gab es natürlich gleich noch ein mächtiges neues Leer für unsere Feinde. Und mit diesem Leere sollte nun im Frühjahr 1916 aber auch ganz gewiß endlich der große Angriff unternommen und der große Sieg über die Deutschen errungen werden. Das war nicht alles. Zunächst wurde in England massenweise Schießzeug hergestellt und eben so viel wieder aus Amerika heran-gefahren. Die Deutschen schickten nun freilich ihre Unterseeboote auf die Jagd, und die haben eine Menge Schiffe zerschossen. Aber da meldeten sich denn die Vereinigten Staaten von Amerika, die ja in ihrem innersten Lerzen es schon immer mit den Engländern hielten. Der Präsident Wilson tat furchtbar entrüstet, daß die Unterseeboote Schiffe versenkten, ohne sie vorher anzurufen und ohne den Leuten Zeit zu lassen, sich zu retten. Darüber war ja nun schon früher Streit gewesen. Wir würden ja gerne den Leuten Zeit gelassen haben, wenn nicht die Engländer auf ihren Schiffen Kanonen gehabt hätten, so daß unsere Unterseeboote einfach zerschossen wurden, wenn sie auftauchten um zu warnen. Es gab noch einmal eine ganz lange Verhandlung mit Amerika. Aber die wollten nichts einsehen und hatten nur im Kopf, recht viel Schießzeug für teueres Geld loszuwerden und den Engländern zu helfen. Wir mochten aber nicht uns noch einen neuen Feind auf den Äals Hetzen und uns unsere in Amerika stilliegenden Landelsschiffe wegnehmen lassen; damit hätten ja dann die Engländer erst recht viel Schießzeug zugefahren bekommen. And so haben wir denn dem Präsidenten Wilson zu liebe wirklich keine Landelsschiffe mehr ohne Warnung versenkt, und freilich haben auf die Weise die Engländer noch viel mehr Schießzeug heranbe-lommen können. Die Lauptsache endlich für die großen Angriffsabsichten unserer Feinde war, daß sie sich untereinander ganz fest über den Kriegsplan einigten. Damit hatte es so lange recht sehr gehapert. Als die Russen im Frühjahr 1915 von uns so heftig angegriffen wurden,

4. Vom deutsch-österreichischen Frühjahrsangriff 1916 bis zum verschärften U-Bootskriege - S. 11

1917 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
in Der deutsche und österreichische Frühjahrsangriff 1916. 11 und das war sehr klug. Gelang es ihnen nämlich hier durchzustoßen, dann seht ihr auf der Karte schon, daß von da kein allzu weiter Weg durch die Tiefebene durch bis an das Adriatische Meer war. And dann mußten die italienischen Truppen am Jsonzo sehr schnell machen, daß sie nach Mittel-Italien zurückkamen, sonst konnten ihnen ja die Österreicher im Rücken die Zufuhr abschneiden, sie vollständig einkreisen und einfach gefangen nehmen. An dieser vorzüglichen Angriffsstelle also ging es los. Was waren die Österreicher, und die Tiroler zumal, von £ erzen glücklich, als sie gegen den verhaßtesten ihrer Feinde verbrechen konnten! Freilich waren hier im Hochgebirge noch immer viele Schwierigkeiten zu überwinden. Die Italiener hatten jeden Gipfel zu einer kleinen Festung ausgebaut, da mußten nun die wackeren Österreicher jeden einzelnen kleinen Berg und Äügel und Fels erstürmen. Da hieß es zugleich Berge herauf* kraxeln, wie es nur ein geübter Kletterer versteht, dabei seine Waffen mitschleppen, den Gegner im Auge behalten, sich gegen seine Angriffe decken und selber die richtige Stelle und den richtigen Augenblick zum Schießen oder zum Vorwärtslaufen abpaffen. Aber das alles war ihnen ein Hochgenuß, wenn sie dafür den verhaßten „Katzelmachern" zu Leibe konnten, und hier haben sie wahrhaftig Wunder an Tapferkeit geleistet. Trotz des bergigen Geländes würden die Italiener in wenigen Wochen ziemlich schnell aus den Bergen herausgebrängt und von den Österreichern der Ausgang ins Flachland erstritten. Und nun war es so weit, daß die am Isonzo hätten Kehrt machen müssen, wenn sie nicht in die österreichische Falle geraten wollten. Da enblich waren unsere Feinde soweit gediehen, daß sie mit ihrem berühmten gemeinsamen Angriff enblich zustanbe kamen, und bamit freilich würden die österreichischen Truppen an anberer Stelle nötig gebraucht und mußten leider, leiber den schönen Vormarsch in Feinbes-lanb hinein einstellen. Sie haben im Tal der Sieben Gemeinben ihre Linien um ein Stück zurückgenommen bis zu einer guten Ver-teibigungsstellung und sinb aus einen anberen Kriegsschauplatz mit einem großen Teil ihrer Truppen abgezogen. Die Italiener aber hatten eine solche heilsame Angst vor den grimmigen Tirolern, daß sie sich erst gar nicht trauten, in die verlassenen österreichischen Stellungen, die ihnen kein Mensch mehr streitig machte, einzurücken. Nur ganz zaghaft haben sich erst ein paar Schleichposten herein-

5. Vom deutsch-österreichischen Frühjahrsangriff 1916 bis zum verschärften U-Bootskriege - S. 22

1917 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
22 Neunzehnter Abschnitt. Ui Inzwischen schlagen auch die feindlichen Granaten ein. Riesige Sprcngstücke fliegen umher, treffen da und dort einen und schlagen gewaltige Ä)unden. Irgendwo bricht Feuer au«. (Schnell wird eine Schar Matrosen mit Rauchhelmen versehen und macht sich, wie bei uns zu Lande die Feuerwehr, an die Arbeit. Irgendwo anders hat ein feindliches Geschoß unter der Wasserlinie den Panzer durch, schlagen, es hat ein großes Lcce gegeben, schnell eilt eine andere Schar Matrosen dorthin und wollen das Loch abdichten. Das Wasser strömt wie ein reißender Bcrgbach in das Schiffsinnere, bis ans Knie waten die Mannschaften darin. Das Loch erweist sich als zu groß. Da werden die Schotten geschloffen. Jedes Schiff nämlich ist in seinem Boden, der unter dem Wasser liegt, in eine große Menge nebeneinander liegender Räume eingeteilt, die von einander wasserdicht abgeschlossen werden können. Ist nun ein Leck nicht zu heilen, so wird ein solcher Raum überall fcft »erschlossen, so daß das Wasser von ihm aus nicht weiter ins Schiff hinein* gelangen kann. Aber auch auf unseren deutschen Schiffen gibt es Verluste. Ein kleiner Kreuzer wird in Brand geschossen, es wird alles versucht, das Feuer zu löschen, aber es will nicht gelingen. So müssen schweren Äerzens die Mannschaften das Schiff verlassen. Vom Nachbarkreuzer werden Boote geschickt, ein halsbrecherisches Umsteigen beginnt, und das Schiff bleibt allein. Es dauert nicht lange, da versinkt cs im Meere. Inzwischen ist es vollständig bunfcl geworben. Eine Zeit lang sinb noch bic beiden Flotten ancinanbcr, jetzt ist die rechte Zeit für die Torpeboboote. Wenn es bunfcl ist, fallen bic schwarzen kleinen Boote bcn feinblichen Riesenschiffen nicht so leicht ins Auge. So saufen sie wieber zwischen bcn eilig fahrenben Schlachtschiffen durch auf bcn Feind zu. 3m Schutz bcr Nacht fontmen sie nahe heran. Überall schnell ein Torpedoschuß und zurück. Ein englisches Linienschiff wirb getroffen. Wie eine weiße Wolke schlägt eine Flamme und ein Trümmerregen hoch in die Luft empor. Ein fürchterlicher Donnerschlag folgt. Das Schiff, das eben noch so schnell hinschoß, stockt plötzlich und legt sich nach bcr Seite über. Und brüben auf den deutschen Torpcboboofcn bricht ein gewaltiger Jubel aus. Bis Mitternacht haben die Kämpfe noch gebauert, dann ge-

6. Vom deutsch-österreichischen Frühjahrsangriff 1916 bis zum verschärften U-Bootskriege - S. 20

1917 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
20 Neunzehnter Abschnitt. Iii ungeheuere Koloß, so groß wie eine schwimmende Stadt, bricht in der Mitte durch und sinkt in zwei Teile geborsten ins Meer. Einen Augenblick haben alle Mannschaften auf den deutschen Schiffen mit angehaltenem Atem hinüber gestarrt, dann brechen sie in ein tosendes, brüllendes Äurra aus, und nun läuft die Nachricht in allen deutsche» Schiffen vorn Deck bis in den untersten Kohlenraum, und überall wird sie mit Jubel empfangen, und überall arbeiten die wackeren Seeleute nun mit doppelter Freudigkeit. Nicht lange darnach ereilt das Schicksal einen zweiten englischen Panzerkreuzer. Dem reißen die deutschen Geschosse die eine Seite auf. Die Behälter, in denen die mächtigen Vorräte an Öl sich befinden, geraten in Brand. Eine Flamme schlägt aus der Seite des Schiffes, so hoch wie ein Kirchturm. Ganz langsam beginnt sich das brennende Schiff zu drehen und nach der wmtdgefchoffenen Seite hin überzulegen, und dann sackt es allmählich Meter für Meter ins Wasser. Man sieht noch, wie die obersten Türme hervorragen und dann auch sie verschwinden. So haben die 5 deutschen Schlachtkreuzer in kurzer Zeit 2 von den 6 englischen vernichtet. Als es so weit war, erhielt das englische Kreuzergeschwader Lilfe. Um 7«7 tauchte eine Flotte von englischen Linienschiffen auf. Das war noch nicht die eigentliche Lauptflolte, sondern nur ein vorausgeeiltes Geschwader, das aus besonders schnellen Schiffen bestand. Nun wurde die Sache für unsere weit unterlegenen Kreuzer ernst. Zu allererst schickte deshalb unser Vizeadmiral Lipper die Torpedoboote vor. Als ob man Pfeile auf die feindlichen Schiffe abgeschossen hätte, so sausen die flinken schwarzen Boote durch die Nethen unserer Schiffe hindurch auf den Feind zu. Auch drüben kommen die Torpedoboote zum Vorschein. 3n der Mitte treffen sie sich. Zwei englische Boote werden in den Grund geschossen, zwei andere schwer beschädigt. Inzwischen nähern sich nun endlich von beiden Seiten die Äauptflotten der Linienschiffe. Als etwa um 7 Uhr Admiral Schccr mit den deutschen Großkampfschiffen in Sicht kommt, versuchen die Engländer uns dadurch beizukommen, daß sie in aller Erle losführen, nach Osten umbiegen und damit uns einzuklammern versuchen. Aber wenn auch die Geschwindigkeit der englischen Schiffe größer ist, die Unseren geben alle Kraft her, die sie haben, und machen die Wendung der englischen Schiffe mit, )o daß es denen

7. Vom deutsch-österreichischen Frühjahrsangriff 1916 bis zum verschärften U-Bootskriege - S. 23

1917 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
m Die Seeschlacht am Skagerrak. 23 raten sich die Flotten gegenseitig aus Sicht. Als am 1. Zum die Sonne aufgeht, treiben in der weiten Nordsee Schiffstrümmer und Leichen in <30?engc. Aber von der englischen Flotte ist nichts mehr zu sehen. Nun erst werden unsere deutschen Luftschiffe und Flugzeuge auf die Suche geschickt. Die Engländer haben nachher erzählt, das sei schon am Schlachttage selbst geschehen und hätte eben bcn Deutschen so große Vorteile gebracht. Aber das ist nicht wahr. Denn leider war es gegen Abend des Schlachttagcs so neblig gewesen, daß kein Luftschiff und Flieger aufsteigen konnte. Aber nun am nächsten Tage suchen sie. Alles vergebens. Die große englische Flotte hat sich verzogen und wagt keinen zweiten Kampf. So ist cs der deutschen Flotte nicht möglich gewesen, die englische so gründlich zusammenzuschießen, daß damit die englische Seeherrschaft zu Ende gewesen wäre. Sie haben eben drüben noch früh genug gemerkt, daß es für sie um Kc»pf und Kragen ging. Dreimal so viel Schiffe als wir haben sie aber in dieser Schlacht doch eingebüßt. Und gehörig zugerichtet haben wir ihnen die übrigen auch noch. 3n den ersten Tagen waren die Engländer auch ganz kleinlaut, gaben zu, daß sie viele Schiffe verloren hatten und schwiegen ganz darüber, wer nun eigentlich gesiegt hätte. Unser deutscher Admiral-stab gab natürlich gleich bekannt, wie die Dinge lagen. Er sagte: „Wir haben endlich die Engländer gepackt, wir haben eine große Menge Schiffe versenkt, viele andere schwer zerschossen, unsere eigenen Verluste sind viel geringer; vernichtet haben wir die englische Flotte nicht, aber schwer beschädigt und ihnen das Wiederkommen so gründlich verleidet, daß wir sie schon am nächsten Tage nicht mehr haben auffinden können. Der Sieg ist unser!" Darüber brach nun in England ein fürchterliches Wutgeheul aus. Die englische Flotte besiegt, das war ettvas so Ungeheuerliches, das konnten sich die Engländer gar nicht vorstellen. Auf den Admiral und den Minister bcr Flotte wurde furchtbar geschimpft, und überall in der Welt schüttelten die Leute den Kopf und sagten: Wie ist cs möglich, daß bic doppelt so starke englische Flotte von der kleinen deutschen geschlagen wird! Aber inzwischen hatten sich die Engländer so weit von ihrem Schrecken erholt, daß sie in gewohnter Weise wieder anfangen konnten, rinen großen Mund zu haben. Und wahrhaftig! Erst singen sie

8. Vom deutsch-österreichischen Frühjahrsangriff 1916 bis zum verschärften U-Bootskriege - S. 30

1917 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
30 Zwanzigster Abschnitt. ra Swar an einer Stelle noch gehörig gekämpft; aber damit wollten sie uns bloß ablenken; durch unsere Front durchstoßen wollten sie diesmal gern im Süden. Dazu hatten sie zwei sehr gute und ein-leuchtende Gründe. Erstens waren im Norden von ihrer Front bis an die deutsche Grenze je nachdem 200 bis 600 Kilometer zu durch-messen, ehe sie überhaupt unser Gebiet berührten. Und davor lag dann ihre eigene schön ausgebaute Fcstungslinie, die inzwischen mit unseren Soldaten und Geschützen besetzt war. And wer weiß, die hätte sich doch wohl besser gehalten als damals, wie die Russen drin und die Deutschen davor standen. Zweitens aber haben von Anfang an die Russen darauf hingearbeitet, daß Rumänien nun endlich auch noch auf ihre Seite treten sollte. And zu dem Zweck war es gut, wenn sie dicht an der rumänischen Grenze gegen Österreich vormarschierten. Denn die Rumänen hatten gegen uns Deutsche eigentlich gar nichts, aber mit den Österreichern waren sie spinnefeind, weil sie ihnen gar zu gerne das von Rumänen bewohnte Siebenbürgische Land abnehmen wollten. So ergoß sich also eine Sturmflut von Russen gegen die drei deutsch-österreichisch ungarischen Leere, die im südwestlichen Rußland — Wolhynien —, in Galizien und in der Bukowina, standen. Die Angriffsweise der Russen war wieder dieselbe wie immer im Weltkrieg. Sie kämpfen mit Menschenmassen, während die Engländer und Franzosen es immer mit Munitionsmassen schassen wollten. Rücksichtslos und ohne Vekümmerung um die fürchterlichen Verluste wurden die russischen Regimenter immer und immer wieder gegen die deutschen und österreichisch-ungarischen Stellungen vorgetrieben. Der russische Soldat ist keineswegs feige, und er hat gut gehorchen gelernt. Wenn man ihm sagt: „Euer liebes Väterchen, der heilige Zar, verlangt, daß ihr diese verfluchten Feinde angreift und verjagt" — so greift er an, unbekümmert um die Gefahr. Er besitzt eine große Gleichgültigkeit und ergibt sich geduldig auch in ein schweres Schicksal. Aber selbst für diese braven, gutwilligen und ihrem Kaiser so treu ergebenen Seelen waren die verlangten Stürme auf unsere Stellungen häufig zu viel. Denn den russischen Führern war es ganz gleich, ob man vernünftigerweise erwarten konnte, eine Stellung zu erobern, eine befestigte Linie zu durchbrechen. Wenn Eroberung und Durchbruch von oben gewünscht wurde, dann schickten sie ruhig Tausende und Zehntausende

9. Vorbereitung zur WeltGeschichte für Kinder - S. 3

1800 - Göttingen : Vandenhoek und Ruprecht
Icht besteht sie, teils au« Meer; teils aus trocknem Lande, welches in z Erdteile, genannt Europa, Asia, Afrika, Amerika, und Südindien, g-teilt wird: ehedem aber war sie laus- ter Meer, weit und breit. §. 4. Damals, als die Erde lauter Nacht und Meer um sich her hatte, gab et freilich noch keine Menschen darauf. Aber Gott wollte, daß Menschen künftig. auf ihr wonen, und bequem leben sollten. Notwendig also mußte et vor- her hell und trocken werdenund pflanzen und Tiere mußten auf ihr entstehen. Dies geschah nun, nach und. nacb, in 6 langen Tagen oder Zeit- Räumen. • A r Am

10. Deutsches Lese-, Lehr- und Sprachbuch für Schule und Haus - S. 135

1865 - Göttingen : Deuerlich
135 B. Größere Lesestücke. 220. Ein Räthsel. Ein Mann sollte in einem Kahn einen Wolf, eine Ziege und einen Haufen Kohl über einen Flliß bringen. Der Kahn war aber so klein und enge. daß er immer nur einen Von diesen Gegenständen aufnehmen konnte. Es entstand nun die Frage, welchen der Mann zuerst überschif- fen sollte, ohne fürchten zu müssen, daß während der Ueberfahrt der Wolf die Ziege, oder die Ziege den Kohl fresse. Hermann. Ich hätte zuerst den Wolf übergesetzt. Vater. Aber dann hätte ja unterdes die Ziege den Kohl aufge- fressen. Bertha. Nein, ich würde zuerst die Ziege übersetzen, denn der Wolf kann ja doch den Kohl nicht fressen. Vater. Recht gut! Das würde das erste Mal wohl gelingen; aber was soll er nun zur zweiten Ueberfahrt nehmen? Den Wolf? — so würde dieser während der dritten Ueberfahrt die Ziege zerreißen? — Den Kohl? — Dann würde dieser eine Beute der Ziege. Bertha. Ja, da weiß ich wirklich dem armen Manne keinen Rath zu geben. Hermann. Ich eben so wenig; denn wollte er auch zuerst den Kohl einschiffen, so würde die arme Ziege von dem grausamen Wolfe zerrissen werden. — Ist denn aber wirklich der Kahn so schmal und klein, daß er den Wolf und den Kohl nicht zugleich aufnehmen könnte? Vater. Wenn das anginge, so wär? in der That alles gerettet. Aber du hast gehört, daß dies nicht geschehen kann. Herm. Nun, dann kann ich »veder rathen, noch helfen. Da must der Mann eine von den Sachen verlieren. Bertha. Ich ließ die Ziege immer cttvas an dem Kohle naschen. In der kurzen Zeit wird sie doch so viel nicht fressen. Wenn ich dann den Wolf zuerst übergesetzt hätte, so holte ich den Kohl und zuletzt die Ziege. Vater. Das könnte den armen Manne aber doch Verdruß zuzie- hen, wenn er seinem Herrn den angenagten Kohl überbrächte. Herm. Ei Valer, nun weiß ich, wie ers machen must. Unterdes er den Wolf übersetzt, muß er die Ziege anbinden, daß sie den Kohl nicht erreichen kann. Vater. Dein Vorschlag ist nicht übel; aber es fehlt sowohl an einem Stricke, als auch an einem Baume. Herm. Schlimm, daß auch alles so unglücklich zusammentreffen muß. Bertha. Konnte aber auch der Mann nicht vorher daran denken und sich nlit einem Knüppel und Strick versehen? Vater. Daran hatte er wirklich nicht gedacht. Da er aber nun einmal in der Verlegenheit ist, so möchte ich ihn gerne daraus gerettet sehen.
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